BEGRIFFLICHKEIT ROPE SKIPPING
Die wörtliche Übersetzung des Begriffes "Rope Skipping" bedeutet nach dem Wörterbuch nichts anderes als Seilspringen. Für viele drängt sich jetzt der Gedanke auf, daß das ja ein alter Hut sei und man schon seit Jahren diese Sportart betreibt. Seilspringen kann aber viel mehr sein! Dies wird sich von der ersten Minute an in der Praxis beweisen!
Es gibt allerdings auch Sportarten, in denen das Seilspringen von Anfang an ein sehr beliebtes Trainingsmittel war und ist, wie z.B. beim Boxsport. Hier wird das Seil zum Training der Schnelligkeit und der Ausdauer benutzt.
Der Begriff "Rope Skipping" hat wie viele andere Trendsportarten seinen Ursprung in den Vereinigten Staaten. Deshalb werden die einzelnen Sprünge "Stunts", wie z.B. auch in der Aerobic in Englisch beschrieben (Fachsprache). Das Kennen und Wissen, um was es beim "Rope Skipping" eigentlich geht, sowie der Spaß am Ausprobieren der einzelnen Stunts macht vor allem bei Jugendlichen und Erwachsenen den Reiz aus, es doch einmal zu versuchen.
Komm mach mit und spring Dich fit, denn "Rope Skipping" ist mehr als nur Seilspringen!!!
Seilspringen ist den elementaren Bewegungsformen des Springens zuzuordnen. Dies wiederum entspricht einer natürlichen Grundtätigkeit des Menschen. Die Möglichkeit der Variation und Gestaltung fördert das natürliche Bewegungsbedürfnis aller Altersschichten, insbesondere die der Kinder und Jugendlichen. Es stellt sich erst einmal die Frage, welche physischen Voraussetzungen an den Organismus gestellt werden, und welche Aspekte beim gesundheitsorientierten "Rope Skipping" zum Tragen kommen.
Physische Grundvoraussetzungen
a) Kraft (Kraftausdauer)
Neben einer Stärkung der Muskulatur im Bereich der unteren Extremitäten kommt es zu einer positiven Anpassung im Schultergürtel und Armmuskelbereich.
b) Ausdauer
Ein aktives Herz-Kreislauf-Training mit sehr hohem Stellenwert (10 min. "Rope Skipping" erzielt einen gleichzusetzenden Trainingseffekt wie 30 min. Jogging).
c) Beweglichkeit
Im fortgeschrittenen Umgang mit den "Stunts" des "Rope Skipping" spielt die Beweglichkeit der Gelenke im Hüft- und Schulterbereich eine zunehmende Rolle.
d) Koordination
Die koordinativen Komplexeigenschaften stellen einen Schwerpunkt im "Rope Skipping" dar: Gewandtheit, Geschicklichkeit und Gleichgewicht werden von Beginn an gefordert und geschult.
Örtliche Begebenheit
Ein ebener Untergrund ist erforderlich, d.h. Gras und Tartan-Fläche bremsen das schwingende Seil und stellen somit für Anfänger Koordinationsprobleme dar.
Kleidung
Feste Schuhe, am besten mit Ballendämpfung, fangen entsprechende Stoßbelastungen im Vorfeld ab. Im Springen von Kombinationen, Drehungen und Mehrfachdurchschlägen gibt der Schuh den Füßen und Sprunggelenken einen zusätzlichen Halt. Die Kleidung sollte sportlich funktional der Witterung und Räumlichkeit angepaßt sein. Weite lange Hosen, übergroße Sweatshirts und ähnliches, behindern die Bewegungsausführung im Seil.
Die Seile ("Ropes")
Die Sprungseile besitzen einen besonderen Hohlgriff, in dem sich das eigentliche Seil dreht. Dadurch werden wesentlich höhere Sprungfrequenzen erreicht, ohne das sich das Seil verdreht.
Speed Rope": Für schnelle Einzelsprünge
"Beaeded Rope" (Gliederseil): Für formstabiles Springen ("Wheel, "Visitor")
"Double Dutch": Zwei ca. 5,40 m lange Schwungseile
Musik-Kriterien
Die Musik sollte einen klar hörbaren "Beat" haben und so ausgesucht sein, dass sie den Übenden motiviert.
Speed Rope
Das Springen im Einzelseil ist gekennzeichnet von den grundlegenden Merkmalen des "Rope Skipping", orientiert sich nicht nur an den einzelnen"Basic-Stunts". Wenn man ein paar einfache Regeln beachtet, kann es gleich losgehen.
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Vom Leichten zum Schweren
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Vom Einfachen zum Zusammengesetzten
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Erst den jeweiligen Trick ohne Seil versuchen
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Den entsprechenden Trick mit Seil versuchen
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Jetzt erst die Musik dazunehmen
Basic Stunts (einbeinig)
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Heel to Heel (Ferse vorn auftippen)
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Toe to Toe (Zehenspitze hinten auftippen)
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Side tip (Fußtipp zur Seite)
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Knees up (Knie hochziehen
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Leg swing (Hochschwingen eines Beines)
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Kick swing (Kick des Beines nach vorn)
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Easy Jump right/left (Laufen auf der Stelle)
Basic Stunts (beidbeinig)
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Side swing and jump (Seitschwung mit Sprung)
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Skier (Schlußsprünge seitwärts)
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Bell (Schlußsprünge vorwärts/rückwärts)
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Twister (Twistsprünge)
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Side Straddle (Grätschen/Schließen der Beine)
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Forward Straddle (Schrittsprünge vorw./rückw.
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X-Motion(Kreuzen der Beine)
Armbewegungen
Abschluß
Drehungen
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Turn Backward 180 Grad (halbe Drehung zum Springen rückwärts)
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Turn Forward 180 Grad (halbe Drehung vom Springen rückwärts zum Springen vorwärts)
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Full Turn (schnelle 360-Grad-Drehung in einem Sprung)
Visitor
Die Trickformen im "Visitor" sind recht einfach zu erlernen. Grundbedingung ist das Springen im gleichmäßigen Rhythmus. Gesprungen wird mit dem längeren "Beaded Rope". Der Vorteil liegt in der Handhabung des Seils: Es ist schwerer und kann somit wesentlich langsamer geschwungen werden.
Es handelt sich hierbei um eine Doppelfederung, die von allen gleichzeitig ausgeführt wird!
Die Position der aktiven Person kann vertauscht sein:
- Der Seilführende kann seinen Partner besuchen.
- Der Partner ohne Seil kann in das schwingende Seil einspringen.
Spielerische Aufgaben in der Gruppe bereichern den Gesamtunterricht, erhöhen die Intensität, den Lernerfolg und haben einen hohen sozialen Stellenwert.

Wheels
Die koordinative Herausforderung des "Wheel" hat so manchem Anfänger schlaflose Nächte bereitet. Aber wenn man Schritt für Schritt darauf hin arbeitet, kommt man schnell hinter das "Geheimnis"!
- Erarbeitung der Doppelfederung mit einem Seil
- Springen im Seil alleine.
- Springen im Seil, ein Partner hilft beim Schwingen.
- Ein- und Ausspringen in das Seil, das zwischen den Partnern schwingt, usw...
- Erarbeitung
des gegengleichen Schwingens mit zwei Seilen
- Schwingen zweier Seile gegengleich an den Körperlängsseiten.
- Schwingen zweier Seile, dazu parallele Sprungbewegung in der Doppelfederung.
Bevor die Form nicht zumindest grob beherrscht wird, sollte man nicht zu den nächsten Schritten weitergehen. Wenn man zu schnell ans Ziel kommen will, erlebt man viele Mißgeschicke und verliert sogar den Spaß am Umgang mit den eigentlich motivierenden Seilen.
- Springen mit dem Partner mit zwei Seilen
- Ein Partner schwingt ein einzelnes Seil außen, ein Seil mit seinem Partner (der Partner kann bereits einspringen).
- Jeder der Partner hat ein Seilende des Anderen:
- Anschwingen ohne zu springen.
- Anschwingen und einmal springen.
- Schwingen und versuchen mehrmals über die Seile zu springen
Double Dutch
Die Arbeit mit dem "Double Dutch" stellt die reinste und schwierigste Teamarbeit im "Rope Skipping" dar. Ohne in-/direkten Kontakt müssen die Schwinger mit dem Springer im Seil eine harmonische Einheit bilden.
- Die Methodik des Schwingens
- Die Schwinger beginnen mit straff gehaltenen Seilen (siehe Bild)

- Die Schwinger gehen aufeinander zu.
- Die Schwinger bewegen sich mit den Seilen im Raum.
- Ein Schwinger hält die Augen geschlossen und läßt sich von seinem Partner führen.
- Die Schwinger führen synchron Basic Stunts aus.
- Die Methodik des Ein- und Ausspringens
Nur ein Seil: Einlaufen beim entfernteren Schwungseil in Kopfhöhe. Nur ein Sprung, versuchen auf der Gegenseite auszuspringen. Springen ohne Doppelfederung im Einzelseil.
Zwei Seile: Auf Kommando z.B. "Jetzt geht's los" ins Seil einspringen Ausspringen wiederum auf ein beliebiges Kommando über die Seite des entgegenkommenden Seils.